Schwangerschaft & glückliche Geburt von Zwillingen
Geburtsbericht
Eltern von Zwillingen werden heute sehr oft mit viel Unruhe konfrontiert: in der Schwangerschaft heißt es gleich „Risikoschwangere“ und für die Geburt gilt oft „natürlich Kaiserschnitt“. Umso wichtiger ist es für Zwillingseltern, sich mental vorzubereiten und eine kontinuierliche Begleitung durch Mental Coach/ Hebamme/ Doula zu sichern.
Geburtsbericht von Isa (35) - Mama von Zwillingen
Also als erstes muss ich sagen dass für mich eine entspannte Schwangerschaft schon zur Geburt gehört, im Nachhinein betrachtet habe ich mich volle 9 Monate darauf vorbereitet alleine weil ich jeden Tag auf meinen Körper hören konnte. Der Geburtsvorbereitungskurs bei dir liebe Alina war für mich einfach super. Sie hat mich darin bestärkt dass eine natürliche Geburt auch mit Zwillingen möglich sein kann. Gerade bei dem Thema Mehrlingsgeburten trifft man noch häufiger auf „negative“ Stimmen und Skepsis die meist durch Angst und Unwissenheit motiviert ist. Leider hat mir diese Angst anderer einen kleinen Strich durch meine perfekte Geburt gemacht, dennoch war es für mich eine positive.
Durch das Gewicht meiner beiden Zwerge hatte ich bereits eine Woche vor Geburtstermin eine Mutter Und Öffnung von 1,5cm. 🙂
Ich stand täglich in Kontakt mit meiner Beleghebamme die mir prophezeite dass es jeden Tag losgehen kann.
Um nicht in der Uniklinik gebären zu müssen (dies ist bei Zwillings Geburten vor der 37. schwangerschaftswoche so festgesetzt) war es wichtig dass die beiden auf jedenfall die 37. Schwangerschaftswoche in mir bleiben. Dies hab ich jeden Tag mit meinen Babys „besprochen“. Ich wollte auf keinen Fall in die Uniklinik sondern mit meiner Beleghebamme in meiner Wahl Klinik meine Kinder zur Welt bringen.
Am Tag vor der Geburt war ich mit einer Freundin und ihrem Sohn spazieren. Nach 2 Stunden war ich ziemlich platt und wollte nur noch nach Hause auf die Couch.
Ich hatte gerade die 37+1 Schwangerschaftswoche erreicht und weiss noch dass ich auf der Couch lag und dachte „so, jetzt dürft ihr kommen, ihr seit mir einfach zu schwer“
Abends bin ich ins Bett und Nachts gegen 3 Uhr wach geworden.
Ich hatte leichte Rückenschmerzen und war mir nicht sicher ob es noch Übungswehen oder schon „richtige“ Kontraktionen sind.
Ich weckte meinen Mann der etwas nervös wurde. 🙂
Ich machte mir eine Wärmflasche, zündete Kerzen an, und hörte die Affirmation von Alina zur Muttermundsöffnung. Es war so schön und gemütlich, einfach perfekt. So hatte ich es mir immer gewünscht.
Die Kontraktionen wurden in den nächsten 2 Stunden stärker so dass ich meine Hebamme kontaktierte. Sie bestellte uns für 7 Uhr bei sich in die Praxis.
Ich stand gegen 6 Uhr auf und ging lange duschen. Ich war so aufgeregt und glücklich dass es jetzt endlich los geht.
Auf dem Weg zur Praxis waren die Kontraktionen schon recht stark und ich empfand das sitzen als sehr unangenehm.
In der Praxis angekommen war direkt klar dass die Kinder kommen werden. 🙂 der Weg in die Klinik war nicht weit und um kurz vor 8 waren wir dort. Meine Kontraktionen waren sehr regelmässig und kamen bereits im Abstand von 7 Minuten. Ich erinnere mich noch an die Worte meiner Hebamme als wir den Weg hoch zur Klinik gingen „Das hier sind die letzten Schritte in eurem“ alten“ Leben. Wenn ihr hier wieder raus geht haltet ihr eure Kinder in der Hand“
Sie ließ mich noch in den Kreißsaal in den 2 Stock laufen was wirklich sehr schwierig war angesichts der regelmäßigen Kontraktionen 🙂
Dort angekommen schaffte ich es gerade noch mich umzuziehen.
Es war mittlerweile 08:30.
Bei Zwillings Geburten sind immer 2 Hebammen vor Ort. Also kam. Noch die Kollegin meiner Beleghebamme dazu die ich vor Ort kennenlernte.
Ich suchte einige Zeit nach einer für mich bequemen Position. Letzten Endes wollte ich aber auf Grund des Gewichts des Buches nur liegen. Dies war die Position die in der Vorbereitung am wenigsten für mich in Frage kam aber in diesem Moment fühlte es sich richtig an und ich vertraute darauf. Zwischendurch kamen die 2 Ärzte dazu als ich gerade dabei war eine starke Kontraktion zu veratmen. Sie sprach mich an, was ich gar nicht wahrnahm. Daraufhin reagierte Sie sehr ungehalten und sprach dann zu meinem Mann nachdem sie dann wieder ging. Die Zeit verging wie im Flug und nach einer kurzen Endphase kam Emil um 10:46 Uhr völlig entspannt zu uns. Die Herzfrequenz zeigte an dass er während der gesamten Geburt völlig entspannt war. Er lag auf meinem Bauch, machte kurz die Augen auf und schaute mich an, dann schlief er bis zum nächsten Morgen durch
Gegen Ende kamen dann auch die 2 Ärzte dazu. Diese waren sehr nervös weil sie wenig Erfahrung mit Zwillingsgeburten hatten.
Normalerweise wird, nachdem der 1. Zwilling geboren ist, der 2. von aussen etwas gehalten damit er sich nicht dreht.
Leider wurde das etwas versäumt weswegen meine Tochter sich in die Steisslage drehte. Auch dies ist prinzipiell kein Problem wenn es das 2. Kind betrifft. Leider hat man uns hier keine wirkliche Zeit gelassen. Die Herztöne sowie Sauerstoff etc waren alle laut Bericht sehr gut. Es kann bis zu 45 Minuten dauern bis das 2. Kind sich nach unten ins Becken legt.
Hier wollte man auf keinen Fall warten und entschied sich für einen Not Kaiserschnitt. Im Nachgang, beim Gespräch mit der Hebamme und nach Durchsicht des Krankenhausberichts, waren die Herztöne und auch sonst alle Werte gut so dass medizinisch kein Eingriff nötig gewesen wäre.
Aber auch hier hatte ich trotz des Eingreifens keine Sekunde Angst. Als ich auf dem OP Tisch lag sprach ich mir noch eine Affirmation und freute mich auf meine Tochter.
Das Wochenbett war, auf Grund der Narbe leider wirklich anstrengend. Auch kam ich lange Zeit nicht mit der Entscheidung der Ärzte klar die, wie ich fand, irgendwie über meinen Kopf hinweg getroffen war. Dennoch spreche ich von einer für uns positiven Geburt, weil es wirklich schnell ging und ich zu keinem Zeitpunkt Panik oder Angst verspürte.